Das Co-Housing-Projekt im westfälischen Dorf Ostönnen steht kurz vor der Übergabe: ein Ziel des Sanierungsprojektes ist es, zu einem aktiven und lebendigen Ortskern rund um die historisch bedeutende St. Andreaskirche beizutragen und das gesamte Dorf um eine zeitgemäße Wohnform zu bereichern.
Durch die nahegelegene Autobahnanbindung an die A44, die Lage an der B1 sowie eine solide ÖPNV-Anbindung zum etwa fünf Kilometer entfernten Soest verfügt das Dorf über eine gute verkehrstechnische Anbindung, der Zugang zum Glasfasernetz geht noch in diesem Jahr in Betrieb: wichtige Standortfaktoren, die Mobilität und infrastrukturelle Anbindung gewährleisten.
In dem in seinem ursprünglichen Bestand über einhundert Jahre alten Haus stehen in Kürze sechs möblierte Zimmer zur Verfügung. Die private Eigentümerin vermietet diese einzeln und für einen relativ kurzen Zeitraum – beispielsweise an Menschen, die für einen kurzen Zeitraum in Soest beruflich tätig sind und für die es sich nicht lohnt, eine eigene Wohnung einzurichten.
Die Gemeinschaftsbereiche – Küche, der großzügige Wohn-/ Essbereich, ein gemütlicher kleiner Loungebereich sowie ein Wintergarten mit Händematte und ein Außen-Sitzbereich laden darüber hinaus zu gemeinsamen Aktivitäten ein. Wie beispielsweise das gemeinsame Kochen oder Essen: interessant insbesondere für diejenigen, die neu in der Region sind und ihre Freizeit so beiläufig mit anderen Menschen verbringen können.
Darüber hinaus spielte der ressourcenschonende Umgang bei Konzeptentwicklung und Umsetzung eine wichtige Rolle: das Haus verfügte bereits über drei Bäder, weshalb für die Grundrissgestaltung auf aufwändige Umbauarbeiten verzichtet werden konnte. Ein großer Teil der Sanierungsarbeiten bestand darin, gänzlich Unpassendes oder Unzeitgemäßes zu entfernen, umzudeuten oder umzunutzen – ein Uminterpretieren und Reduzieren zugunsten von dauerhaften Bauteilen und Oberflächen und einem stimmigen Gesamtbild.
Ebenso wie das Haus hat ein Großteil des Mobiliars bereits ein früheres Leben hinter sich, es stammt aus Second-Hand-Quellen wie Internetplattformen oder Flohmarkt, auch Geschenke von anderen ‚ReUse-Idealisten‘ sind dabei. Durch den Einsatz und das Zusammenspiel der unterschiedlichsten Möbelstücke ergaben sich automatisch unterschiedliche Charaktere der einzelnen Wohnräume – ein Vorteil der zeitaufwändigen Detailarbeit, die die Projektherangehensweise mit sich bringt.